15.1.2006
Meine Stimmungsschwankungen könnten größer nicht sein als derzeit. Während ich den Vormittag dazu nutzte, meinen Scheiß zu erledigen und die Wohnung schon auf Vordermann zu bringen, war ich recht guten Gefühles ob der Tatsache, dass ich mich eigentlich gar nicht beschweren kann, da ich mich nicht permanent um mein Kind kümmern „muß“.Allerdings ging Denken und Fühlen gegen Mittag allmählich, aber rapide bergab, da mir einfach nur mein Kind fehlt. U.a. war ich wütend auf ein Telefonat meines Vaters, in welchem er die ihm zum Ausdrucken gemailten 2 Schreiben an die KM, welche ich ihr als Beleg noch in den Briefkasten stecken wollte, als Kinkerlitzchen bezeichnete, die nicht nötig seien. Also ging ich, bevor das geplante Kaffeetrinken von der KM + meiner Tochter bei meinen Eltern stattfinden sollte, nur, um abends nichts mehr zu hören, denn, wie ich meinem Vater an der Tür sagte: „ich möchte heute auch nicht mehr angerufen werden“.
Völlig neben mir war ich dann, als ich zu einem Spaziergang zu Freunden aufbrach, wo ich zum Kaffee eingeladen war. Meine Gedanken drehen sich nur um meine Tochter und vermögen die Tatsache nicht zu erfassen, dass ein halbwegs vernünftiger Mensch einem Vater, der seinem Kind nur Liebe gab, den Kontakt zu diesem absolut unmöglich macht. Ich fühle mich wie in einem schlechten Film, empfinde die Situation als absolut unwirklich. Manchmal kommt das sachte Gefühl, ich sei fremd in meiner Heimat, durch, so wehe ich problembelastet durch die Straßen.
Mit der weiblichen Hälfte des Pärchens, rechtlich doch ganz gut mit allen Wassern gewaschen, sprach ich noch die Möglichkeiten durch, wie ich mich beim Unterhalt querstellen oder verhalten kann und sollte.
Letzten Endes ist es wahrscheinlich nur gut, wenn ich gerade jetzt, wo es noch ein sehr niedriger Satz ist, selbst dafür aufkomme und zwar brav pünktlich und regelmäßig. Zumal ich ja für mein Kind weitest möglich da sein will.
Ursprünglich gingen meine Gedanken in die Richtung, den Unterhalt wegzulegen für meine Tochter, es aber mit der KM drauf ankommen zu lassen, was das betrifft, da die Nichtzahlung des Unterhalts dennoch nicht dazu berechtigt, das Umgangsrecht zu cutten.
Schon, als ich noch bei Jens und Sandra saß, klingelte das Telefon. Ich bekam mitgeteilt, dass meine Eltern zunächst vergebens gewartet hatten, dann 3x versucht hätten, die KM zu erreichen und schließlich die SMS bekommen hatten, sie hätte Migräne. Dummerweise traue ich ihr das sogar zu, wenngleich meine Eltern wie auch Schwester daran zweifelten.
Nachdem ich mich mit einem sehr guten Freund kurz gesmst hatte und es zur leichten Konfrontation zu werden drohte, rief ich ihn an, worauf wir ziemlich lange und doch sehr ausführlich und – meinerseits – stellenweise aufgeregt diskutierten, um eine Lösung des Problems zu finden. Es hakte zwar hin und wieder mit der Verständigung, aber mir ist sehr wohl klar, dass er einfach noch nicht damit fertig geworden ist, einen Freund verloren zu haben.
Unterm Strich wollte er wissen, ob es mir möglich ist, noch mal nach Hof zu kommen und konnte mich dazu bewegen, weg von absoluter Verhärtung, was angesichts meiner stellenweise rasenden Wut und meines Kindesverlusts sehr schwer ist, eine Lösung anzustreben, die es beiden Seiten wieder besser gehen lässt. So kam ich endlich dazu, auszusprechen, was ich eigentlich schon wollte, als ich noch nicht von meiner Tochter gecuttet wurde: nur noch aller 14 Tage zunächst Umgang und gern auch entweder mit ihr hin und wieder Kontrolle und / oder Übergabe durch die beste Freundin der KM oder wen anderes unseres Vertrauens. Zudem mein Zugeständnis, dass sie bei wichtigen Veränderungen im Papazuhause meines Kindes erst einmal mitentscheiden kann, wenn sie das möchte.
Er bot mir an, mit der KM zu reden und darauf hin zu arbeiten, ein Gespräch zugesagt zu bekommen.
Ein weiteres Mal wurde mir bewusst, wie verkehrt die Welt der KM ist. Was ich denk und tu, trau ich Anderen zu. Uralter Spruch. Sie hatte bei einem Versuch oben erwähnten Freundes, sie zu einer Änderung der Kontaktsperre zu bewegen, geblockt und geäußert, sie hätte Angst vor mir. Ich meine ... sie hat mir das Kind entzogen, nicht ich ihr weggenommen. Was also soll das Gerede? Ich habe sie nie bedroht, angefasst oder ähnliches. Und mein Kind schon gar nicht.
Und wenn sie der Meinung ist, sie müsse vom Freund ihrer besten Freundin auf mich schließen, der schon mal in der Trennung, während derer diese von ihm schwanger war, Reifen zerstechen, sie bedrohen und alle Freunde per SMS auf allerniedrigstem Niveau beleidigen, dann ist das nicht mein Problem, Zusammenhänge falsch zurechtzulegen und, wie es die KM so gern tut, mit aller Welt zu kommunizieren.
Am Abend wurde ich von meiner Schwester eingeladen, da sie noch mal mit mir reden wollte, gerade, weil sie sich unentwegt Gedanken macht über mich. Sie hatte sich daran gestoßen, dass ich ihr so eher nebenbei mitgeteilt hatte, dass ich nach Österreich arbeiten gehe, um Ruhe reinzubekommen und Abstand zu haben.
Eines meiner Wesenszüge, die sie auch mit der Klinikumspsychologin besprochen hatte, ist meine Sprunghaftigkeit. Nun ja, irgendwann kommt vielleicht Ruhe in mein Leben, irgendwann finde ich vielleicht die langersehnte Ebene. Das wäre weiß Gott wunderschön.
Aber, Einschränkung meinerseits, problematischerweise hängt das wahrscheinlich maßgeblich von meiner muttergeprägten Frauenorientierung ab. Heißt: ohne vernünftige Frau kein Punkt im Leben. Hart, aber wohl wahr.
Auch meine Schwester schaffte es, mich mehr in Richtung Enthärtung zu bewegen. Heißt: das Angebot meines Vaters annehmen und einen Brief an die KM schreiben, den Anwalt bitten, mit ihr eine Schlichtung zu finden während meiner wahrscheinlichen Abwesenheit in Österreich und dasselbe auch in der integrativen Familienberatung anzusprechen.
Mal sehen, was dann passiert.

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