Saturday, January 14, 2006

18.12.2005

Zwei Nachrichten, die recht deutlich und deutlicher werdend darauf verwiesen, dass es unserem Kind absolut nicht gut ging und sie schmerzhaft rasselnd atmete sowie mit der dringenden Bitte um eine frühzeitige Abstimmung, da sie zum Arzt müsse, wurden ignoriert. Ich hatte eine gegen 23 Uhr geschrieben, eine gegen halb 3 in der Nacht. Keine Reaktion (wie sich später herausstellte, da sie ihre Ruhe vor mir haben wollte).
Also entschied ich mich letztlich, den Notarzt anzurufen und, da es sich nicht verbesserte, herzubestellen. Der attestierte mir, dass ich schnell in die Kinderklinik soll. Also organisierte ich mir ein Taxi, packte das Nötigste und fuhr mit meinem Kind hoch.
Die Ärztin lies mich wissen, dass es wie eine schwere Bronchitis aussähe und Vorsicht geboten wäre. Mir schwebte die ganze Zeit Bronchitis vor und zwar ohne Fachkenntnisse.
Ich rief die KM an, um ihr in sehr deutlichem Ton ob der unbeantworteten SMS mitzuteilen, dass sie zusehen solle, schleunigst „herzufinden“. Sie versuchte, dies zu umgehen mit der Frage, ob sie gebraucht würde und, was mein Ton soll, was ich mit der Nicht-Erreichbarkeit über Nacht begründete. Zumal sie wegen des einseitigen Sorgerechts sehr wohl gebraucht würde. Also kam sie dann umgehend, sichtbar alkohollädiert, um alles abzuklären und mit mir – zweimalig abgesprochen – zu verbleiben, mich so früh wie möglich abzulösen.
Ich kam nicht umhin, das Tätscheln meiner Knie, auf denen Emilia saß, angeekelt abzuwehren.
Ihre Frage, wann sie mich ablösen solle, beantwortete ich mit "so früh wie möglich".

Was mir einmal mehr übel aufstieß, war die Tatsache, dass sie, mit ihrem Kopf ganz bei ihrem Typen, nicht für den so wichtigen Austausch zu jeder Tageszeit, wenn es dem Kind schlecht geht, in der Lage war und dessen Zustand nicht ernst nahm. Dasselbe hatten wir schon, als ich, ohne genaueres beispielsweise darüber, dass sie zahnt, zu erfahren, nach Moxa gefahren war. So hatte sie auch nicht noch einmal die Umstände in der Nacht hinterfragt.

Meine Tochter wurde mit Inhalation und den nötigen Maßnahmen ruhiggestellt und endlich zum Schlafen gebracht, zumal ich erst dreiviertel 5 mit ihr im Klinikum ankam.

Da sie permanent fragte, es langweilig wurde und ich nicht mehr konnte, rief ich um 10 Uhr ihre Mutter an, sie möge bitte kommen, worauf mit entgegnet wurde „sie müsse auch mal schlafen“. Ich teilte ihr mit, dass sei mir egal, sie solle sich ran machen, da ich nicht mehr kann. Das hatte gewirkt, eine dreiviertel Stunde später war sie dann da.

Da bei Kindern oftmals Gesten so viel mehr ausdrücken (können) als Worte, fand ich es so wunderschön, dass meine Tochter zweimal mit sichtbarem Stolz „Der Papa“ zu ihrer Mutter sagte, auch, wenn ich zugeben muß, dass ich in derartigen Situationen wie die der Nacht dem Genervt- oder Hilflossein ausgesetzt bin und manchmal schimpfe, wo es aufgrund des Zustands von Emilia absolut unangebracht ist.
Als ich meinen Nachtschlaf nachgeholt hatte und das Handy wieder anschaltete, war die erste SMS, ich möge ihr wegen ihrem Abtransport bescheid geben, wann ich denn käme, um die vorgeschlagene erste Nacht im Klinikum zu übernehmen. Ich antwortete nicht und bekam schließlich einen Anruf ebendeshalb, wo ich ihr knapp Auskunft gab und sie einmal mehr, noch immer von der Null-Reaktion-Nacht geschockt, abkanzelte.

Als ich im Klinikum die KM ablöste, bat sie mich um ein Gespräch, was allerdings einmal mehr im Sande verlief. Ich bin eben auch nicht gerade dazu in der Lage, mich zu ändern, zu vergeben, über Schatten zu springen, Teufel Ego außen vor zu lassen, gerade angesichts der Nacht.
Sie sagte, dass das so nicht mehr weiterginge, dass wir uns immer nur weiter verletzen würden, da sie sonst bald einen Nervenzusammenbruch bekommen würde. Ich sah kaum Punkt und Wille, zum angestrebten Gespräch etwas Konstruktives beizusteuern, zumal mich störte, dass sie bei den Punkten, die mich so verletzt und, wie ich ihr sagte, in die äußerste Ecke ihres Umfeldes gedrückt hätten als Vater, keinerlei Einsicht zeigte und schon wieder begann, uneinsichtig abzuwehren. Zwar unbedingt die Situation, das Miteinander ändern wollen, aber eben nicht bei sich selbst beginnen wollen. Klar, wer will das schon? Ich etwa? Nein, nur sehe ich keinerlei Ansatz, derzeit etwas zu ändern, da eben ich derjenige bin, dessen Herz, im Gegensatz zu ihrem als Frau, als Mann und Vater zertrampelt wurde. Was sie wiederum in Staunen versetzte. Als Mann? Sie?
Auch ließ ich sie, da sie in der vergangenen Nacht mit dem Auto ihrer mittlerweile Langzeitaffäre da war, abschließend wissen (und hier glitt ich ins Verletzende und Unsachliche ab), dass die 5 vergangenen Jahre noch immer in der Mülltonne lägen und ich es absolut nicht verstünde, dass, wenn man das kranke Kind weggibt, man nicht erreichbar ist. „Ich hab es nicht gehört“ war ihre Reaktion, worauf ich mit dem Spruch reagierte, man solle immer „online“ sein in so einer Situation, egal, ob man schlafe oder f.... . Sie nannte mich noch „das Letzte“ und verschwand.

Meine Süße fand, da sie 3mal geweckt worden war, erst etwas schwerer zur Ruhe. Nach einer halben Stunde war sie eingeschlafen. Auch ich ging beizeiten schlafen mit dem Bewusstsein, mich der KM gegenüber per Brief auszudrücken.

0 Comments:

Post a Comment

<< Home